Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie / Traumatherapie

Die hier vorgestellten psychotherapeutischen Ansätze ergänzen sich hervorragend und bieten ein stützendes, stabilisierendes und sicherndes Netz an wertschätzenden, ermutigenden neuen und korrigierenden Erfahrungen für biographisch belastete Kinder. Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie hat gestalttherapeutische Wurzeln, die Traumatherapie greift neue Erkenntnisse der (Psycho-)Traumatologie, der Psychoedukation und des Empowerment auf.

Je nach Alter, Entwicklung und Vorerfahrungen werden die Kinder „abgeholt“ und emotional begleitet. Es werden Körper- und Sinneswahrnehmung sowie die Fähigkeit zum emotionalen Ausdruck gefördert, ein Verständnis für innere Prozesse vermittelt und die emotionale Regulation unterstützt. Ein zentrales Ziel der therapeutischen Unterstützung ist die Vernetzung und der Transfer in die pädagogischen (Alltags-)Felder, in denen sich die Kinder aufhalten (Wohngruppe, Schule...) und in denen sie sich zukünftig positiv und teilhabend bewegen sollen.

Lebensgeschichtlich schwer belastete Kinder haben häufig die Erfahrung gemacht, dass sie in ihrer Bedürftigkeit, ihrem Wunsch nach Integrität und Selbstwirksamkeit nicht gesehen und gehört wurden, dass die Welt sich ihnen nicht liebevoll und berechenbar zuwandte, sondern bedrohlich und verletzend. Sie entwickelten als Reaktion darauf oftmals Strategien, die ihr seelisches Überleben sichern sollten. 

Hinter diesem Verhalten und der ihm eigenen subjektiven Interpretation wird immer der „gute Grund“ gesehen: jedem Verhalten und Erleben liegt ein Bedürfnis zu Grunde, welches versorgt werden will. Die Frage ist dann: wie kann dieses Bedürfnis therapeutisch und pädagogisch versorgt werden, so dass das heute unpassende Verhalten / Erleben nicht mehr nötig ist? 

Die therapeutischen Ziele sind im Einzelnen: Vertrauen in sich, andere und die Welt entwickeln, Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und Selbstbemächtigung entwickeln, ein „Narrativ“, d.h. eine zusammenhängende Idee der bisherigen Lebensgeschichte entwickeln, ein Gefühl und eine Sprache finden für das, was einen beschäftigt, Selbst- und Fremdwahrnehmung schärfen, soziale Kompetenz entwickeln, Ressourcen und Fortschritte „feiern“.