„Wir wären nicht hier, wenn wir nicht eine Vision hätten. Wir wollen, dass Kinder es gut haben, die bisher kein einfaches Leben hatten.“ So beschreibt Maria Gené ihre Motivation, im Kinderdorf zu arbeiten. Gemeinsam mit Jenny Dreher leitet sie eine Kinderdorffamilie. Im Sommer 2018 lernen sich die beiden Frauen bei einer Ferienfreizeit in Trogen kennen. „Ich übernahm die Wohngruppe im August, zunächst als Vertretung. Dann kam das Angebot, als Hausleitung zu arbeiten.“ Alleine wollte sie diese verantwortungsvolle Aufgabe aber nicht übernehmen. „Im September hat Maria mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, mit ihr zusammen die Gruppe zu leiten,“ erzählt Jenny Dreher. Im November nahmen die beiden offiziell ihre Arbeit auf. Die Privatwohnung für das Hausleitungspaar im 1. Stock teilten sie sich auf und erklärten sie kurzerhand zur „Frauen-WG“.
„Wenn man größer denkt, kann man wirklich sagen, wir leisten einen Beitrag für die Gesellschaft, für die Welt,“ beschreibt Jenny Dreher ihre Vision. „Jedes Kind hat es verdient, gesehen und geliebt zu sein, so wie es ist.“
Sie fühlen sich als Familie in der „Großfamilie Kinderdorf“. Dazu gehören auch die leiblichen Familien der Kinder. Viel Verständnis, Akzeptanz und eine positive Haltung sei gefragt und diese müsse man auch den Kindern vermitteln: Was deine Eltern getan haben, war nicht in Ordnung. Aber sie konnten es in diesem Moment nicht besser. Gleichzeitig dürfe man keine falschen Versprechungen machen: Es ist in Ordnung, dass du dir wünschst, wieder bei Mama und Papa zu sein. Es ist nicht deine Schuld, dass das im Moment nicht geht. Mama und Papa müssen noch viel lernen. Wir wissen noch nicht, wann es soweit ist.
Was die Kinder am meisten brauchen, sei „korrigierende Beziehungserfahrung“, ein Begriff aus der Traumapädagogik. Aus der negativen Erfahrung, dass keiner sich kümmert, entsteht beispielsweise der Glaubenssatz: „Ich bin es nicht wert, dass man mich lieb hat.“ Immer wieder müsse man dem Kind dann versichern: „Doch, wir haben dich lieb. Und deine Mama auch. Sie schafft es vielleicht nicht, dich regelmäßig anzurufen, aber wenn sie dich besucht, dann sagt sie dir, wie lieb sie dich hat.“ Viele Kinder waren permanent Anspannung und Konflikten ausgesetzt. Deshalb gestaltet das Team bewusst eine entspannte Atmosphäre. In der verbindlichen Mittagspause im eigenen Zimmer dürfen die Kinder lernen, wie gut es tut, auch einmal alleine zu sein und Ruhe zu genießen. Vor dem Einschlafen geht ein Erwachsener von Kind zu Kind. Jedes darf von seinem Tag erzählen, es wird gesungen, ein Gebet oder Friedenswunsch gesprochen. Ein Kind wünscht sich noch eine Wärmflasche. Diese Fürsorge im Übergang vom Tag zur Nacht tue den Kindern sichtlich gut, um friedlich einschlafen zu können.
Ehrlichkeit und Authentizität seien wichtig, so Jenny Dreher. Auch als Betreuer sei man ja nur ein Mensch und komme eben auch an seine Grenzen. So könne man den Kindern aber ganz natürlich vermitteln, dass es in Ordnung ist, nicht immer stark zu sein. „An einem Gruppenabend merkten die Kinder, dass es mir nicht gut ging. Ein 15-jähriges Mädchen hat mich dann umarmt und gesagt: ‚Jenny, du bist immer für uns da, jetzt sind wir mal für dich da.‘“ „Die Kinder haben es wirklich drauf, uns wieder runterzuholen“, ergänzt Maria Gené. „Einer unserer fünfjährigen Jungs kam mal wieder mit nassen Stiefeln rein. Ich war sauer, weil ich ihm schon so oft gesagt habe, dass er noch nicht auf den Wasserspielplatz darf. Er sah mein Gesicht und sagte: ‚Beruhig dich Maria. Denk an was Schönes.‘ Da konnte ich ihm natürlich nicht mehr böse sein. Ich denke oft: Wie viel Glück haben die Kinder, hier im Kinderdorf zu sein und auf so viele unterschiedliche Menschen zu treffen."
„Wenn man größer denkt, kann man wirklich sagen, wir leisten einen Beitrag für die Gesellschaft, für die Welt,“ beschreibt Jenny Dreher ihre Vision. „Jedes Kind hat es verdient, gesehen und geliebt zu sein, so wie es ist.“
Sie fühlen sich als Familie in der „Großfamilie Kinderdorf“. Dazu gehören auch die leiblichen Familien der Kinder. Viel Verständnis, Akzeptanz und eine positive Haltung sei gefragt und diese müsse man auch den Kindern vermitteln: Was deine Eltern getan haben, war nicht in Ordnung. Aber sie konnten es in diesem Moment nicht besser. Gleichzeitig dürfe man keine falschen Versprechungen machen: Es ist in Ordnung, dass du dir wünschst, wieder bei Mama und Papa zu sein. Es ist nicht deine Schuld, dass das im Moment nicht geht. Mama und Papa müssen noch viel lernen. Wir wissen noch nicht, wann es soweit ist.
Was die Kinder am meisten brauchen, sei „korrigierende Beziehungserfahrung“, ein Begriff aus der Traumapädagogik. Aus der negativen Erfahrung, dass keiner sich kümmert, entsteht beispielsweise der Glaubenssatz: „Ich bin es nicht wert, dass man mich lieb hat.“ Immer wieder müsse man dem Kind dann versichern: „Doch, wir haben dich lieb. Und deine Mama auch. Sie schafft es vielleicht nicht, dich regelmäßig anzurufen, aber wenn sie dich besucht, dann sagt sie dir, wie lieb sie dich hat.“ Viele Kinder waren permanent Anspannung und Konflikten ausgesetzt. Deshalb gestaltet das Team bewusst eine entspannte Atmosphäre. In der verbindlichen Mittagspause im eigenen Zimmer dürfen die Kinder lernen, wie gut es tut, auch einmal alleine zu sein und Ruhe zu genießen. Vor dem Einschlafen geht ein Erwachsener von Kind zu Kind. Jedes darf von seinem Tag erzählen, es wird gesungen, ein Gebet oder Friedenswunsch gesprochen. Ein Kind wünscht sich noch eine Wärmflasche. Diese Fürsorge im Übergang vom Tag zur Nacht tue den Kindern sichtlich gut, um friedlich einschlafen zu können.
Ehrlichkeit und Authentizität seien wichtig, so Jenny Dreher. Auch als Betreuer sei man ja nur ein Mensch und komme eben auch an seine Grenzen. So könne man den Kindern aber ganz natürlich vermitteln, dass es in Ordnung ist, nicht immer stark zu sein. „An einem Gruppenabend merkten die Kinder, dass es mir nicht gut ging. Ein 15-jähriges Mädchen hat mich dann umarmt und gesagt: ‚Jenny, du bist immer für uns da, jetzt sind wir mal für dich da.‘“ „Die Kinder haben es wirklich drauf, uns wieder runterzuholen“, ergänzt Maria Gené. „Einer unserer fünfjährigen Jungs kam mal wieder mit nassen Stiefeln rein. Ich war sauer, weil ich ihm schon so oft gesagt habe, dass er noch nicht auf den Wasserspielplatz darf. Er sah mein Gesicht und sagte: ‚Beruhig dich Maria. Denk an was Schönes.‘ Da konnte ich ihm natürlich nicht mehr böse sein. Ich denke oft: Wie viel Glück haben die Kinder, hier im Kinderdorf zu sein und auf so viele unterschiedliche Menschen zu treffen."